Wenn es in dem Tempo weitergeht, werde ich The Top 1000 Movies Project (TTTMP) nicht überleben. So viel Zeit ist seit dem letzten Eintrag vergangen. Und ich möchte noch einmal auf den letzten und gleichzeitig ersten Film zurückkommen.

Ich schaue mir die Filme ja nicht in der Reihenfolge ihrer Wertung an, sondern chronologisch nach ihrem Erscheinungsjahr. Ich möchte aber auch nicht die Platzierung der Filme in der Top 1000 Movies List von Bill Geogaris verschweigen. Doch das habe ich beim Premierenfilm getan. L’Arrivee d’un train a la Ciotat gilt nach der Liste also der 824. beste Film aller Zeiten. Für einen Einminüter gar nicht schlecht.

Der zweitälteste Film, um den es heute geht, ist immerhin schon der 286-beste Film. Er dauert aber auch schon zwölf bis 16 Minuten (je nach Fassung). Le Voyage de la Lune vom Filmzauberer Georges Melies ist ein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte. Er handelt von einem Wissenschaftler, der gemeinsam mit ein paar erlauchten Kumpanen in einer Rakete zum Mond reist. Als sie den Erdtrabanten erforschen. treffen sie auf unheimliche wilde Kreaturen und sie fliehen auf die Erde zurück, wo sie mit einer Parade empfangen werden.

Der Film ist geprägt durch die damals herrschende Industrialisierung und den Glauben, dass Wissenschaft und Technik Fortschritt bringen. Gleichzeitig birgt der Aufbruch in neue Welten unbekannte Gefahren. Ein Zwiespalt in dem sich die Welt damals wie heute befindet und der den Film auch heute noch aktuell macht.

Die Handlung ist schnell erzählt. Das Besondere an dem Film, wie an jedem Werk von Melies, ist das unglaubliche Szenenbild und die Arbeit mit dem Schnitt, was damals außergewöhnlich war. Das Magische von Melies’ Arbeit wirkt sowohl in der erhaltenen Schwarz-Weiß-Fassung von 1902 als auch in der neu kolorierten und von Air vertonten Fassung von 2011.

Die Detailverliebtheit und der Humor machen den Film zeitlos. Die Effekte wirken aus der Zeit gekommen, aber da man noch das Handwerk erkennen kann, verbreiten sie einen ganz besonderen Charme, den manch moderne auf Hochglanz polierten Blockbuster vermissen lassen.